Das Gewicht am Spendingmarkt wird sich auch 2023 weiter in Richtung von Apple, Facebook, Google und Amazon verschieben, meint Peter Rosenkranz, Geschäftsführer von media4more, im Interview mit Internetworld Austria.

 

Herr Rosenkranz, welche waren aus Ihrer Sicht bzw. aus Sicht von media4more die wichtigsten oder auch herausforderndsten Entwicklungen für den Online-Markt im vergangenen Jahr?

Peter Rosenkranz: Die laufende Herausforderung war und ist weiterhin das Tracking von Kampagnen. Impressions und daraus folgende Clicks werden über Medien geliefert, jedoch sind diese bei den Kunden weniger ersichtlich, speziell beim Einsatz von Google Analytics und einem richtig und gut verbauten Consent. Dies betrifft fast alle Werbeformen. Gleichzeitig hat sich Audio sehr gut entwickelt, Bewegtbild mit interaktiven Formaten sowie – wie in den vergangenen zwanzig Jahren – E‑Mail-Marketing sind (wieder) ein Thema.

 

Sind diese Themen nun bewältigt oder belasten sie den Markt und seine aktuelle Entwicklung noch immer?

Rosenkranz: Die Themen bleiben und werden alle Marktplayer ständig vor Herausforderungen stellen. Für uns ist wichtig, gemeinsam mit Kunden und Partnern schon im Vorhinein auf mögliche Punkte aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren.

 

Sind Themen wie DSGVO und Third Party Cookies endgültig abgehandelt?

Rosenkranz: Nein, gekommen, um zu bleiben.

 

Wir lautet Ihre allgemeine Einschätzung des Online-Werbemarktes in Österreich, welche Tendenzen sehen Sie? 

Rosenkranz: Die Tendenz wird weiterhin in Richtung der großen Vier (Anmerkung: Apple, Google, Facebook, Amazon) gehen, deren Anteil, fürchte ich, am gesamten Spendingmarkt wird weiter steigen. Für lokale Unternehmen wird die Aufgabe darin bestehen, Wege und Ideen zu schaffen, die eine Gesamtkommunikation unterstützen.

 

Was kommt auf die Branche zu, wo sehen Sie neue Potenziale und Geschäftsfelder – Stichworte sind Metaverse, web3.0 oder auch ChatGP7 und andere?

Rosenkranz: Ich bin der Meinung, dass man sich mit neuen Möglichkeiten beschäftigen soll, aber deswegen nicht sofort alles ändern oder vielleicht sogar über den Haufen werden soll – Stichwort Clubhouse. Wichtig wird es sein, eine Einschätzung zu treffen, welche dieser Kanäle und Technologien die Unternehmen, Agenturen und Medien unterstützen können.

 

Mit welchen Entwicklungen und Innovationen dürfen die Werbekunden 2023 bei Ihrem Unternehmen rechnen? 

Rosenkranz: media4more ist immer auf der Suche, um Formate aufzuwerten, aus unserer Sicht wird VIDEO INTERACTIVE ein großes Thema werden, ebenso CONATIVE Content-Marketing mit neuen Formaten. E‑Mail-Marketing wird vor allem im B2B-Umfeld weiterhin das Storytelling stützen

 

Gibt es andere Ereignisse, die aus Ihrer Sicht 2023 für die Branche und/oder Ihr Unternehmen wichtig werden? 

Rosenkranz: Wir freuen uns speziell auf den JETZT SUMMIT Ende März in Wien mit spannenden Inhalten und Austausch. Ein direkter Austausch live mit Partnern und Kunden ist für uns wichtig, das bringt allen Seiten Vorteile und regt die Weiterentwicklung an.

 

Welche digitalen Werbeformen und Werbemittel werden Ihrer Meinung nach künftig eher an Bedeutung gewinnen oder verlieren und warum?

Rosenkranz: Ich bin überzeugt, dass Audio und Video weiterhin steigen werden, gleichzeitig darf man aber alle anderen Gattungen, sowohl digitale als auch im Offline-Segment nicht vernachlässigen. Die großen Vier werden weiterhin gewinnen, hingegen werden andere Gattungen wie Display noch kleinteiliger verteilt werden.

 

Was erwarten, was erhoffen Sie sich 2023 für den Online-Werbemarkt?

Rosenkranz: Die Prognosen sind sehr schwierig zu treffen, da alles immer kurzfristiger wird. Wir gehen sehr optimistisch in das Jahr und haben uns auf diese schnellen und flexiblen Anforderungen vorbereitet. Wenn der Markt bezogen auf die Werbeausgaben gleichbleibt, dann glaube ich, kann die Branche in Summe zufrieden sein.

 

Quelle: internetworld.at