„Das größte Potenzial sehe ist rund um das Thema Digital Audio“, analysiert Peter Rosenkranz von media4more die Zukunftschancen der digitalen Werbung. Doch der Markt sei generell gefordert, meint er, neue Werbeformen zu entwickeln.

 

Herr Rosenkranz, welche waren aus Sicht von media4more  die wichtigsten Entwicklungen für den Online-Markt 2021?
Peter Rosenkranz: Die rechtlichen Rahmenbedingungen und das Targeting mit und ohne Cookies beeinflusst die Herangehensweise im Onlinemarketing, allgemein den Umgang mit Daten und wie sich dies auf Kampagnen auswirkt und vor allem auswirken wird. Dies hat auch mit den verschiedenen Auslegungen in den einzelnen EU-Ländern zu tun, und da sich das Internet nicht an Grenzen orientiert, liegt hier noch ein langer Weg vor uns, der viel Flexibilität erfordert.

 

Wir lautet Ihre allgemeine Einschätzung des Online-Werbemarktes in Österreich, welche Tendenzen sehen Sie?

Rosenkranz: Die Tendenz ist steigend und der Anteil an digitaler Kommunikation wird steigen. Ich bin mir nicht sicher, ob die Gesamtspendings nach oben gehen, jene im digitalen Sektor auf jeden Fall. Wir sind zwar fast nur digital unterwegs, jedoch bin ich ein Verfechter der cross-medialen Kommunikation sowie Einbindung und Abstimmung aller Gattungen.

 

Mit welchen Entwicklungen und Innovationen dürfen die Werbekunden 2022 bei media4more rechnen?
Rosenkranz: Wir sind dabei, ein ganz neues Produkt zu entwickeln, es geht in Richtung Cookie-less, so wie viele andere es auch machen. Die Herausforderung liegt hier bei den rechtlichen Rahmenbedingungen, aber wir sind überzeugt, wenn alles so klappt wie geplant, dass dies eine neue Möglichkeit sein wird, um mehr User zu erreichen.

 

Gibt es andere Ereignisse, die 2022 für Ihr Unternehmen wichtig werden?
Rosenkranz: Wir agieren sehr agil im Unternehmen, da wir alle nicht wissen, welche Entscheidungen von außen das Marketing in einem Unternehmen beeinflussen. Diese Ereignisse lassen sich nicht prognostizieren, im März 2020 wusste auch niemand wirklich, wohin die Reise genau geht.

 

Welche Werbeformen und Werbemittel werden Ihrer Meinung nach künftig eher an Bedeutung gewinnen oder verlieren und warum?
Rosenkranz: Ich glaube, dass Bewegtbild und großflächige, gut platzierte Formate weiterhin an Wert gewinnen. Das größte Potenzial sehe ist rund um das Thema Digital Audio.

 

DSGVO, 3rd-Party-Cookies, Cookie-Tracking, Programmatic unter Druck usw. – derzeit prägen viele Schlagworte die Branche. Künstliche Aufregung oder berechtigte Sorge?
Rosenkranz: Sorgen nein, Veränderungen ja. Es wird für all diese Themen Lösungen geben, die digitale Welt, Agenturen und Werbetreibenden dürfen sich nicht verunsichern lassen. In guter Kooperation findet man für fast alles Mittel und Wege, um erfolgreich arbeiten zu können. Auch daran arbeiten wir bei media4more, und das immerhin seit bald 20 Jahren.

 

Was erwarten, was erhoffen Sie sich 2022 für den Online-Werbemarkt?
Rosenkranz: Die Erwartungen gehen dorthin, dass Unternehmen offen sind gegenüber neuen Ideen und auch lokalen Partnern, anstatt nur auf die großen Anbieter alleine zu setzen. Google und Co machen einen super Job, die sind uns in vielen Belangen voraus, jedoch gibt es auch lokale Player, die Auftraggeber mit Ideen und Möglichkeiten bei der Umsetzung von Werbeauftritten und den Marketingzielen unterstützen können.

 

Dieses Interview wurde von Albert Sachs geführt.