Google kündigte im Januar 2020 bereits an, die Cookies von Drittanbietern, auch „Third-Party Cookies“ genannt, abschaffen zu wollen. Anscheinend soll es bereits Ende 2022 soweit sein: Keine Third- Party Cookies mehr. Damit möchte Google den Wunsch der Internetnutzer nach mehr Privatsphäre erfüllen.

Google rüttelt mir dieser Meldung die Werbebranche so richtig auf, indem der Internetanbieter aussagt, dass die Menschen nicht länger das Tracking im Internet akzeptieren müssen, um Vorteile wichtiger Werbung nutzen zu können. So soll das Abschaffen der Werbecookies das ständige Überwachen von Nutzern- und Nutzerinnen im Internet einschränken und mehr Privatsphäre einräumen.

Aber wie, wenn dies die Zukunft von unzähligen Unternehmen einschränken könnte?

 

Die gute Nachricht für die Werbebranche

Doch man braucht in der millionenschweren Werbebranche, im eCommerce und vielen anderen Branchen nicht verzweifeln: Es gibt schon jetzt neue Lösungen, die es vielleicht noch spannender machen, in Zukunft online mit seinem Zielkunden zu interagieren.

Google behält sich auch weiterhin vor die Aktivitäten der Nutzer im Netz zu analysieren, aber auf eine andere Art und Weise.

Mit dem Projekt „Privacy Sandbox“ möchte Google mit der Kooperation des World Wide Web Consortium (W3C) ein neues datenschutztechnisches Ökosystem als Alternative zu den Third-Party-Cookies ins Leben rufen. Es soll darum gehen, dass die Daten nicht mehr von externen Dienstleistern gesammelt, gespeichert und weiterverarbeitet werden, sondern das Targeting der personalisierten Werbung soll zukünftig im Browser stattfinden.

Auch spricht man von „Federated Learning of Cohorts“ (FLoC). Aber was können wir darunter verstehen? Es geht hierbei um Technologien aus dem Bereich Machine Learning, welche den Browser aus dem Verlauf automatisch ein Interessenprofil für die Nutzer bilden, welches dann in Form einer Prüfsumme übertragen werden. Das bedeutet für die Nutzer, dass die Interessenprofile nicht mehr auf den Servern der Werbenetzwerke abgespeichert werden, sondern im Browser selbst. So werden dann Nutzer mit identischen Profil Prüfsummen zu Kohorten, auch „Flocks“ genannt, zusammengefasst. Dies ermöglicht den Nutzern mehr Privatsphäre, da die personalisierte Werbung nicht mehr auf einzelne Personen angepasst ist, aber zielgenau auf die jeweilige Kohorte. Demnach ist es dann nicht mehr möglich einen einzelnen „User“ in der Gruppe zu identifizieren.

 

First Party Cookies sollen bleiben

Auch kündigte Google an, dass Chrome weiterhin die „First Party Cookies“ unterstützen wird.  Diese Dateien weisen auf die Interessen und Absichten einer Person hin, was von Bedeutung bei der Personalisierung eines Nutzers ist. Die First Party Cookies umfassen die Klicks und das detaillierte Verhalten von Nutzern. Das Ende der Third Party Cookies bedeutet also für Unternehmen, dass sie sich direkt auf die Beziehungen mit ihren eigenen Kunden durch First Party Cookies konzentrieren können.

Eine Alternative zu den Third Party Cookies sind auch die „Zero-Party-Daten“. Es handelt sich um Daten, die Kunden absichtlich mit der Marke teilen. Diese sind sehr genau, setzen die Zustimmung der Kunden voraus und respektieren ihre Privatsphäre. Zero-Party-Daten werden zum Beispiel durch Instagram-Umfragen, die einer Marke hilft, mehr Einblicke in die Präferenzen der Kunden zu gewinnen, gesammelt, oder durch E-Mailversand, in der die Nutzer ihren Geburtstag angeben müssen und so im Gegenzug spezielle Angebote für diesen Tag erhalten. Dies sind nur einige Beispiele von vielen.

Wir sehen also erwartungsvoll Alternativlösungen zu den „Third-Party-Cookies“ entgegen und sind auf die zukünftigen Entwicklungen gespannt.

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