Passend zum Shoppingwahn vor Weihnachten und wie es am Ende des Jahres so üblich ist, der Blick in die Glaskugel. Diesmal haben wir ein paar Prognosen und Vorhersagen zum Thema E-Commerce im Mobile und E-Mail Marketing zusammen getragen. Was bringen die nächsten Monate und Jahre?

Der RO-PO Effekt

Laut E-Commerce Händlern verschwimmen die online/offline Grenzen im Handel immer mehr. Beim RO-PO Effekt („Research Online“ und „Purchase Offline“) ist eindeutig ein Trend in die umgekehrte Richtung zu beobachten („Research Offline“ – „Purchase Online“).

Konsumenten schauen sich ihre Wunschprodukte gern real an, können Größe, Gewicht und Farbe unverfälscht bewerten und vergleichen. Eine fachmännische Beratung unterstützt die Entscheidungsfindung – gekauft wird der Artikel aber schließlich Online. Man erspart sich das Warten an der Kassa, die Schlepperei – denn die Lieferung erfolgt frei Haus – den Aufbau, die Installation und idealerweise entsorgt der Lieferdienst gleich alle unnötigen Verpackungsteile nachhaltig und artgerecht. Und mit ein bisschen Glück kann man auch noch einen Online Bonus abstauben.

Aber auch der Handel erfährt Vorteile, er muss keine großen Lagerbestände halten und versichern, erspart sich Mietkosten für Lagerflächen und deren Reinigung/Wartung. Freilich das fachmännische Personal bleibt ihm nicht erspart, im Gegenteil, der menschliche Faktor wird vielleicht wieder eine größere Entscheidungsrolle spielen. Der persönliche Bezug ist trotz starker Fortschritte in der Personalisierung immer noch die Achillesverse des E-Commerce.

Seit Jahren heißt es „Es ist das Jahr von Mobile“

Laut Gartner wurden im 1. Quartal 2016 weltweit über 349 Millionen Smartphones an Konsumenten verkauft, das ist eine Steigerung von fast 4% gegenüber 2015 und stellt ¾ von allen Telefonkäufen in diesem Zeitraum dar. Man kann also sagen „Smartphones gehen weg wie die warmen Semmeln“ („Brötchen“ für unsere nicht-österreichischen LeserInnen).

Aber was bedeutet das?

86% aller ÖsterreicherInnen besitzen ein Smartphone. Diese verbringen Ø 7 h/Woche am Handy Online (lesen Sie dazu auch den Artikel in unserem letzten Newsletter). 73% nutzen bereits Mobile Digital Payment Möglichkeiten wie zum Beispiel Überweisungen, Kauf von Bahntickets, Musik oder Lieferdiensten. Rund ein Drittel erwerben sogar hochpreisige Waren und Urlaube. Aber Einkaufen gehört noch nicht zu den typischen mobilen Tätigkeiten, der Preisvergleich hingegen schon (für rund 32%). Für E-Commerce Marketer bedeutet das, „Mobile optimiert“ ist nun das Mindeste, „Responsive Design“ Pflicht und eher früher als später wird man für Mobile ein komplett eigenes userfreundliches Design kreieren, Accelerated Mobile Pages inklusive.

Mobile Apps wie Uber oder Tinder haben neue UX Standards gesetzt. Sie sind super einfach und intuitiv zu benutzen und werden den Weg für E-Commerce weisen. In ein paar Jahren werden wir nur mehr nach links, rechts, oben oder unten wischen um eine Wahl zu treffen bzw. Käufe abzuschließen.

E-Mail als der ideale Touchpoint im E-Commerce

Trotz oftmaliger End-Is-Near Szenarien erfreut sich die E-Mail immer steigender Beliebtheit und erlebt derzeit einen noch nie dagewesenen Hype. E-Mail lesen/senden ist, nach Googlen, die beliebteste Tätigkeit am Telefon. Sie ist der ideale Touchpoint. Kommt direkt in die Kommunikationszentrale (Inbox) wo ihr, wenn manchmal auch nur kurzfristig, auf jeden Fall Aufmerksamkeit geschenkt wird. Mit steigender mobilen Nutzung stürmt sie immer öfter auch in das intimste Gadget das wir unser Eigen nennen, unser Handy, ein weiterer vielversprechender Touchpoint.

Die E-Mail als ein Grundpfeiler des Internets und der „unique identifier“ eines jeden Users entwickelt sich vom Performance und Traffic Kanal zum Transaktionskanal. Einkäufe tätigen, Bestellungen vornehmen oder Rechnungen bezahlen – direkt in der E-Mail – mit einem Klick. Google hat mit „Pony Express“ bereits ein gutes Pferd im Rennen, es ermöglicht das Bezahlen von Rechnungen direkt aus der elektronischen Rechnung heraus.

Konsumenten können sich freuen

E-Commerce Umsätze gehören zu den am schnellsten wachsenden Umsätzen. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen sie um 9% auf € 2,3 Mrd. (Quelle: http://www.handelsverband.at/). Wer einen Stück vom E-Commerce Kuchen möchte wird nicht umher kommen das Einkaufserlebnis zu optimieren. Als Konsument kann man gespannt sein – das Online Einkaufserlebnis wird immer besser, intuitiver werden. Aber die weihnachtliche Dekoration und den wärmenden Glühwein kann das freilich nicht ersetzen, wofür es sich doch immer lohnen wird vor die Tür zu gehen. 🙂

Auch in der Werbung wird man innovativ bleiben müssen, daher schauen Sie regelmäßig vorbei, für die neuesten Updates in der Kommunikation. Denn die Konkurrenz ist stark, da heißt es am Ball bleiben!

 

Quellen:

http://www.handelsverband.at/

Mobile Report der Mobile Marketing Association (MMA)

Emarsys 5 Marketingprognosen für die nächsten 5 Jahre

Online Marketing DE: 3 Touchpoints für mehr Personalisierung

ÖWA Basic Oktober 2016